Niko Egorov braucht starke Nerven: Als Busfahrer der Kreisverkehrsgesellschaft Stade (KVG) ist er regelmäßig auf der Landesstraße 120 zwischen Bad Bederkesa und Drangstedt unterwegs. Und erlebt Situationen, die aus seiner Sicht „überaus brenzlig“ sind. Vor allem der Begegnungsverkehr mit schweren Lastwagen sorgt für Momente besonderer Anspannung. Die vielbefahrene Trasse ist eine Unfallstrecke.
Spiegel-Unfälle keine Seltenheit
Auch an diesem Morgen, kurz vor Weihnachten, muss der 47-jährige Busfahrer seine gesammelten Erfahrungen in die Waagschale werfen, um unfallfrei durchzukommen. Schon des Öfteren ist es in der Vergangenheit zu sogenannten Spiegel-Unfällen gekommen: Wenn Fahrzeuge „seinem“ Bus zu nahe kommen, krachen die Spiegel aneinander. „Dabei fahre ich schon so weit rechts wie möglich“, sagt der gebürtige Russe, der seit mehr als 20 Jahren für die KVG unterwegs ist.
Tiefe Spuren sprechen Bände
Ausweichen ist unmöglich: Rechts lauert der Seitenraum. Und der ist nach dem Regen und Schnee der vergangenen Wochen aufgeweicht. Wer dort hineingerät mit seinem Gefährt, kann sich kaum mehr retten. „Wenn Du das Steuer nur kurz verreißt, ist es passiert“, sagt Egorov. Schnelles Gegenlenken verpufft bei einem zwölf Meter langen Bus wirkungslos. Der eine oder andere Unfall, bei dem Lastwagen in den Graben gerieten zwischen Bad Bederkesa und Dranstedt ist dem Mann hinterm Riesen-Lenker in lebhafter Erinnerung. Und die tiefen Spuren an den Seitenrändern sprechen Bände.
„Seitenraum befestigen“
„Die Straße muss dringend verbreitert werden“, sagt Egorov. Das könnte beispielsweise durch die Befestigung des Seitenraumes geschehen. Aber auch die Fahrbahn sei in Teilbereichen in einem „schlechtem Zustand“. Ein zusätzliches Problem auf dieser Strecke kann kein Schild der Welt und keine noch so breite Straße lösen. „Viele Auto- und Lastwagenfahrer halten sich einfach nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit“, sagt Egorov.
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