Einen Hofladen haben Hans-Dieter und Britta Feldmann aus Sievern schon länger. Jetzt kann man hier aber auch Kartoffeln und Eier rund um die Uhr kaufen. Möglich macht das ein Automat in einer Blockhütte. Die sogenannte Direktvermarktung spielt bei Landwirten eine immer größere Rolle.
Landwirt Feldmann: „Manche Leute sind immer in Eile“
„Wir sehen das SB-Hus als Ergänzung zu unserem Hofladen an. Die Preise der Waren sind die gleichen“, erzählt Hans-Dieter Feldmann. Der Automat werde sehr gut angenommen, sogar während der Öffnungszeiten des Ladens. „Manche Leute sind immer in Eile, für die ist das Gerät ideal“, ergänzt der Landwirt. Besonders sonntags am frühen Morgen seien die frischen Eier gefragt.
Auch kleine Präsente liegen im Automaten bereit
Man habe auch noch einige andere Artikel zum Sortiment im Automat hinzugefügt, das hätten die Kunden sich gewünscht. „Es liegt auch immer eine Mettwurst darin, die holt sich einer unserer Kunden an jedem Mittwoch“, hat Hans-Dieter Feldmann festgestellt. Wer kurzfristig ein kleines Präsent benötigt, auch das ist in einem der Fächer erhältlich. Dazu kommen Apfelsaft, Honig und sogar das aktuelle Landfrauen Kochbuch.
Freiland-Wieseneier kommen auch aus Sievern
Beleuchtet, deutlich mit Preisen versehen und temperaturmäßig den Waren angepasst sind in den Fächern Eier und Kartoffeln in verschiedenen Sorten und Gewichtseinheiten zu sehen. Sie stammen aus dem eigenen Betrieb, wo auf einer Fläche von rund 6,5 Hektar verschiedene Sorten Früh- und Spätkartoffeln angebaut werden. Die Freiland-Wieseneier kommen auch aus Sievern, vom Hof Reiner und Ulrike Feldmann.
Drei Generationen unter einem Dach
Auf dem modernen Bauernhof von Hans-Dieter und Britta Feldmann Feldmann wohnen und arbeiten drei Generationen unter einem Dach, die Senioren Johann und Ilse, die Junioren Hans-Dieter und Britta mit den Kindern Hendrik, Niklas und Mathis. Seit über 150 Jahren wird auf dem Hof in der Straße Schaafdrift 2 in Sievern Landwirtschaft betrieben. „Auf unserem landwirtschaftlichen Anwesen leben zur Zeit mit uns 60 Milchkühe, sowie Rinder und Kälber zur Nachzucht“, berichtet Britta Feldmann.
Seit mehr als 60 Jahren Direktvermarktung
Die Direktvermarktung sei schon seit über 60 Jahren ein Standbein des Betriebes. Immer sonnabends sind die Feldmanns seit fast 70 Jahren auch auf dem Wochenmarkt in Bremerhaven-Lehe mit einem Stand zu finden.
Landwirtschaftskammer: Direktvermarktung schafft Vertrauen
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen sieht in der Direktvermarktung durchaus Chancen für die Landwirte: „Grundsätzlich sind die Verbraucher begeistert von regionalen Produkten, die ihnen die Möglichkeit geben, das Lebensmittel zu hinterfragen. Das gibt Vertrauen und Sicherheit“, sagt Maren Albers von der Bezirksstelle Bremervörde.
Vorteil: individuelle Produkte
Hinzu komme, dass auf der regionalen Ebene individuelle Produkte zu finden seien – im Rahmen der allgemeinen Globalisierung ein Kleinod. Wäre da nicht der Preis. „Grundsätzlich müssen die Landwirte höhere Preise erwirtschaften als ihre Discounter-Kollegen. Der Landwirt produziert im kleineren Rahmen sehr individuell mit hochwertigen Grundprodukten und sehr viel Liebe etwas Besonderes“, sagt Albers.
Albers: Preis und Weg sind Gegenspieler der Hofläden
Da die Menschen immer bequemer würden, suchten Sie sich einfache Versorgungsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Regio-Ecke im Supermarkt. „Preis und Weg sind häufig Gegenspieler von Hofläden auf landwirtschaftlichen Betrieben“, erläutert sie. Die Hofläden seien somit auf ein großes Verbraucherpotenzial angewiesen. „Je näher an der Stadt, umso mehr Chancen, die eingesetzte Arbeitszeit auch entlohnt zu bekommen“, gibt Albers eine Faustregel. (stn)
Direktvermarktung im Cuxland
Im Cuxland gibt es mittlerweile viele Beispiele für Direktvermarktung – vom Hofladen über Melkhüser bis hin zum SB-Automaten. Finden kann man solche Angebote im Internet mit Eingabe der Postleitzahl. www.service-vom-hof.de
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