Seit knapp einem Jahr steht er am Beverstedter Rathaus für Fahrwillige bereit: der Dorfflitzer, ein Renault Zoe.
Buspunkt aus Bokel-Kransmoor startet Projekt
Zur Verfügung stellt den Automatikwagen das Unternehmen Buspunkt aus Bokel-Kransmoor, das im April vergangenen Jahres mit der Move About GmbH und der PMC Nordwest eG sein Carsharing-Projekt gestartet hat.
Buchung per Telefon oder Internet
Das Fahrzeug kann telefonisch oder über das Internet für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden. Das Projekt Dorfflitzer präsentierte Klaus Ehlers, Inhaber der Firma Buspunkt, kürzlich bei der Jahreshauptversammlung der UHiB, der Unternehmergemeinschaft Hagen.
Bürger zahlen 600 Euro für eigenes Auto
Zu viele Blechlawinen, Parkplatzprobleme und schlechte Luft: Vor allem in Städten ist die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge ein Problem. „Ein Auto steht im Schnitt 23 Stunden am Tag rum und ein Mittelklassefahrzeug verursacht monatliche Kosten von rund 600 Euro“, berichtet Klaus Ehlers. Das alles seien Argumente dafür, ein Auto mit mehreren Nutzern zu teilen, also Carsharing zu betreiben. „Bei einer Kilometerleistung von unter 10 000 Kilometern pro Jahr lohnt es sich“, rechnet Ehlers vor. Nach einmaliger Registrierung und einer Einweisung durch Gaby Lehmkuhl, Projektverantwortliche bei Buspunkt, könne der Wagen wie ein eigenes Auto genutzt werden.
Kosten: Drei Euro pro Stunde plus 20 Cent pro Kilometer
Mit einem Chip lässt sich das rechtzeitig vorher reservierte Fahrzeug öffnen, nach Eingabe einer PIN-Nummer kann der Schlüssel entnommen und der Wagen gestartet werden. Der Elektroantrieb macht die Fahrt geräuschlos. Drei Euro pro Stunde werden für die Nutzung fällig, dazu kommen 0,20 Cent pro gefahrenen Kilometer.
Reichweite: 100 Kilometer
Die Reichweite des Fahrzeugs beträgt 100 Kilometer, die Ladedauer rund eineinhalb Stunden. „Für Gewerbetreibende sind auch Blockbuchungen möglich, die Abrechnung erfolgt für alle Nutzer monatlich“, so Klaus Ehlers. Er setze mit seinem Angebot auf Elektromobilität und sehe das Projekt als gute Ergänzung zu Bus und Bahn.
Andere Gemeinden sind auch interessiert
Auf ein Auto werde man auf dem Lande nie verzichten können, so seine Meinung, aber vielleicht auf den Zweit- oder Drittwagen. Genutzt werde der am Beverstedter Rathaus stationierte Flitzer aktuell unter anderem von Mitarbeitern der Gemeinde Beverstedt. „Der Privatbereich war erst verhalten, kommt aber so langsam“, so der Busunternehmer, dem auch aus Nachbargemeinden schon Interesse am Carsharing-Angebot signalisiert wurde.
Im Gespräch mit Schule und Sozialstation
„Wir sind im Gespräch mit der Beverstedter Sozialstation und der Waldschule Hagen-Beverstedt, auch Anfragen von Bauträgern, die den Wagen ihren Mietern oder Käufern anbieten wollen, liegen uns vor“, berichtet Klaus Ehlers, der eine Trendwende bei den Autofahrern festgestellt hat: „Nutzen ist heute wichtiger als Besitzen.“
Ziel ist eine Vernetzung mit Bus und Bahn
Die Digitalisierung mache ein solches Projekt möglich. Sinn mache es besonders dann, wenn mehrere Strecken vernetzt werden könnten. „Unser Ziel ist die Vernetzung mit dem ÖPNV, dem öffentlichen Personennahverkehr“, so Ehlers. Man sei bereit, weitere Standorte einzurichten, wenn die Resonanz da sei und das Angebot angenommen werde.
EWE will in Hagen eventuell eine Ladestation installieren
Die ersten Weichen für die Etablierung von Elektromobilität und des Carsharing-Projekts in Hagen werden gerade gestellt: „Wir sind mit der EWE im Gespräch, ob am Busbahnhof eine Ladestation installiert werden kann“, berichtet Bürgermeister Andreas Wittenberg (parteilos) von den aktuellen Bemühungen. (ag)
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