Ein 66-Jähriger aus Rechtenfleth (Gemeinde Hagen) klagt gegen die Rückbau- und Stilllegungsgenehmigung für das Kernkraftwerk Unterweser in der Wesermarsch. Der Umweltschützer sieht Lücken in der Umweltverträglichkeitsprüfung und dem Sicherheitskonzept. Den Genehmigungsbescheid hält er für fehlerhaft.
Privatkläger wohnt direkt an der Weser
Der Privatkläger Paul Bremer wohnt an der Weser und erntet auf Flächen direkt am Fluss Reet. Daher beobachtet der frühere Kaufmann den Rückbau des Kernkraftwerks auf der anderer Weserseite sehr genau – und hat sich dazu entschlossen, Klage einzureichen.
Arbeitskreis finanziert Verfahren
Der Rechtenflether ist Mitglied des Arbeitskreises Wesermarsch, eines Zusammenschlusses von Umweltschützern, der das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg gegen das niedersächsische Umweltministerium als Genehmigungsbehörde finanziert und unterstützt.
Kritik an aktuellen Abbau-Plänen
Die Aktivisten üben heftige Kritik an den aktuellen Rückbau-Plänen von AKW-Besitzer PreussenElektra. Nach Ansicht des Arbeitskreises ist die Umweltverträglichkeitsprüfung unzureichend, es gebe offene Fragen zum mangelnden Deichschutz, zur Messung der Radioaktivität und zur Einleitung in die Weser.
„Vorsorge für kommende Generationen“
Die Rechtsanwältin Joy Hensel aus Wiesbaden hat eine 138-seitige Klagebegründung vorgelegt. „Wir haben eine Stilllegung- und Abbaugenehmigung, die viele Fragen offen lässt. Es muss genauer hingeguckt werden.“ Es gehe darum, Vorsorge für die kommenden Generationen zu schaffen.
Verfahrensdauer ungewiss
Wie lange es bis zu einer Entscheidung dauert, ist laut Hans-Otto Meyer-Ott vom Arbeitskreis Wesermarsch noch vollkommen offen. Er rechnet mit einer mündlichen Verhandlung vor dem OVG im Jahr 2019.
Der Beitrag KKU: 66-Jähriger aus dem Cuxland klagt gegen Rückbau von Kernkraftwerk erschien zuerst auf nord24.