Ein Mann in Soldatenuniform hat die jüngste Ratssitzung im Cuxhaven mit Pöbeleien und Drohungen gestört. Empörung gibt es auch über Äußerungen der AfD-Abgeordneten.
„Sicherheitsproblem“
Ratsvorsitzende Beatrice Lohmann (CDU) rang sichtlich um Fassung, nachdem ein in Soldatenuniform gekleideter Zwischenrufer endlich nach mehrfacher Aufforderung den Saal verlassen hatte: „Das ist mir in meiner gesamten Zeit im Rat noch nicht passiert. Wenn wir so weit sind, dass wir hier nicht mehr frei diskutieren können, haben wir ein Sicherheitsproblem.“
Streitpunkt „Seebrücke“
Es ging darum, ob sich die Stadt Cuxhaven dem Bündnis „Seebrücke“ anschließen und bereit erklären soll, aus dem Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen. AfD-Fraktionsvorsitzender Anton Werner Grunert prophezeite unter anderem „Straßenzüge, in denen nichts mehr an Deutschland erinnert“ und die Explosion der Sozialsysteme und der Kriminalität.
Saal verlassen aus Protest
Walter Kopp (AfD) truf zehn angebliche „Fragen eines Bürgers“ vor, unter anderem die, ob künftig Krankheiten wie Krätze, Tbc, HIV oder Hepatitis B die deutsche Bevölkerung gefährden würden. SPD-Ratsherr Andreas Wichmann wollte den Saal verlassen. Als er aufstand, um herauszugehen, pöbelte der Mann im Zuschauerraum los. Wichmann: „Ich habe mich bedroht gefühlt.“
von Maren Reese-Winne
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