Erst haben sich die Kunden beschwert, jetzt reden ehemalige Zusteller. Das Korsett, in dem sie beim Paketdienst DPD in Stotel gearbeitet haben, sei zu eng gewesen, behaupten sie. DPD weist die Vorwürfe zurück. Die Gewerkschaft kritisiert die Arbeitsbedingungen.
Zusteller klagt: Pensum besonders in ländlichen Gebieten ist kaum zu schaffen
„Der Druck auf die Zusteller ist enorm“, sagt Frank Müller*. Das Paketaufkommen habe durch den Online-Handel stark zugenommen. „Als Empfänger freut man sich, wenn die Ware noch am gleichen Tag kommt.“ Für die Zusteller aber bedeute das Stress pur. „Als Fahrer hat man anderthalb bis zwei Minuten für jeden Kunden. Aber wir bekommen mehr Kunden und Pakete zugewiesen, als an einem normalen Tag zu schaffen sind“, klagt Marie Schmidt*. 140 bis 200 Pakete pro Tag seien keine Seltenheit: „Besonders in ländlichen Gegenden, wo die Häuser weit auseinanderliegen, ist das nicht zu schaffen.“
DPD-Sprecher widerspricht den Mitarbeitern
Dem widerspricht DPD-Sprecher Peter Rey: Die Tourenplanung berücksichtige die jeweilige Paketmenge, die noch deutlich relevantere Anzahl der Stopps und Fahrstrecken. „DPD passt den Zuschnitt der Touren kontinuierlich an diese Faktoren an und stellt somit sicher, dass sie innerhalb zulässiger Arbeitszeiten gefahren werden können.
*Namen von der Redaktion geändert
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