Publizist und Buchautor Henryk M. Broder verzichtet auf die Annahme des Otterndorfer Voß-Preises. Im Gespräch mit den Cuxhavener Nachrichten sagte Broder, er wolle sich keiner Kampagne aussetzen, gegen die er sich nicht wehren könne.
SPD und Grüne üben Kritik
In den vergangenen Wochen war insbesondere in Kreisen von SPD und Grünen im Kreis Cuxhaven Kritik an der Entscheidung der Voß-Preis-Jury laut geworden. „Welt“-Herausgeber Stefan Aust sagte als Vorsitzender der Voß-Preis-Jury, er sei zunächst überrascht vom Schritt Broders gewesen, könne diesen aber nachvollziehen.
Weser-Elbe-Sparkasse macht Rückzug
„Protest-Transparente bei der Verleihung des Preises will ich Henryk M. Broder und mir nicht zumuten.“ Aust kritisierte den Rückzug der Weser-Elbe-Sparkasse aus der Finanzierung des Voß-Preises in diesem Jahr als „beschämend“.
Debatte um Voß-Preis hat sich zugespitzt
Broder sagte, er wäre „sehr glücklich“ gewesen, den Preis zu erhalten, aber „angesichts der Schmutzkampagne“ gegen ihn, durch die er „in eine falsche Ecke“ gestellt worden sei, verzichte er „im Dienste des öffentlichen Friedens“ auf den Preis. Die Debatte um den Voß-Preis hatte sich zuletzt zugespitzt. Die Kritiker Broders hatten den Publizisten für seine Haltung in der Flüchtlingspolitik scharf attackiert.
Mit 10.000 Euro dotiert
Mit dem Voß-Preis der Stadt Otterndorf, der mit 10.000 Euro dotiert ist, werden alle drei Jahre bedeutende Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Werte Freiheit, Humanismus und Aufklärung verdient gemacht haben. Der Preis erinnert an den Philologen, Literaten und Homer-Übersetzer Johann Heinrich Voß, der von 1778 bis 1782 als Rektor der Lateinschule Otterndorf wirkte. (ur/fw)
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