Weidetierhalter in Niedersachsen sind auch mit dem neuen Wolfskonzept von Landes- und Bundesregierung unzufrieden. Freitag sollen wieder „Mahnfeuer“ gegen die Ausbreitung der Raubtiere brennen – unter anderem in Otterndorf und Hipstedt.
Weidetierhalter „missbraucht und hintergangen“
Das Konzept sei ohne abschließende Beteiligung der betroffenen Verbände „aus der Schublade gezaubert“ worden, kritisierte das Landvolk Niedersachsen am Freitag. Die Weidetierhalter sähen sich „missbraucht und hintergangen“, sie fühlten sich mit ihren Sorgen und Ängsten alleingelassen.
Zwei Meter hohe Schutzzäune sollen nicht helfen
Die „rasante Vermehrung“ der Wölfe habe inzwischen dazu geführt, dass diese Tiere in eng besiedelten Regionen ebenso anzutreffen seien wie auf den traditionell genutzten Grünlandstandorten, erklärte das Landvolk weiter. Nicht überall sei eine Einzäunung zum Schutz der Weidetiere möglich. Zudem überwänden die Raubtiere mittlerweile selbst zwei Meter hohe Schutzzäune.
„Entnahme“ eines Rudels möglich
Die Ankündigung von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne), auch ganze Wolfrudel zu töten, bezeichnete das Landvolk als „Vernebelungstaktik“. Das von den Ministern Ende September vorgestellte Papier sieht unter anderem vor, dass auffällige Wölfe unter bestimmten Voraussetzungen getötet werden dürfen. Hierzu könne in letzter Konsequenz auch die „Entnahme“ eines Rudels gehören.
Situation im Cuxland wird beleuchtet
Vertreter des Umweltministeriums, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises sowie der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) schauen sich am Donnerstag die Situation im Cuxland an. Am Freitag soll es dazu erste Informationen geben. (epd/nz)
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